Wie geht das? Abfall verwerten und Müll vermeiden

Tonne auf, Müll rein, fertig. Die Menschen, die jeden Tag den Dreck wegräumen, nimmt man meist gar nicht mehr wahr. Wie selbstverständlich beseitigen sie das, was andere liegen lassen, und sorgen für eine saubere Stadt.

2.000 Tonnen Abfall täglich in Hamburg

Woche für Woche sind allein in Hamburg 2.600 Mitarbeiter im Dauereinsatz, kümmern sich um die Leerung von fast einer halben Million Mülltonnen. 3.000 Kilometer Straße, 5.500 Kilometer Rad- und Gehwege und nachts wird auch noch die Reeperbahn gekehrt. Rund 2.000 Tonnen Abfall beseitigt die Hamburger Stadtreinigung täglich.

Wohin kommt der Abfall?

Doch was passiert eigentlich mit den Abfällen? Täglich sind 200 Fahrzeuge im Einsatz und transportieren den Restmüll in die Müllverbrennungsanlage. Es wird zwar immer mehr Abfall verwertet, sodass eine von Hamburgs vier Müllverbrennungsanlagen 2015 geschlossen werden konnte; trotzdem werden in der Freien und Hansestadt jährlich noch rund 450.000 Tonnen Restmüll rund um die Uhr verbrannt.

Ab in den Verbrennungsofen

Zunächst einmal kommt der Müll in den Müllbunker, bevor er in den Ofen geht. Mithilfe eines großen Greifers vermengt der Kranfahrer Gewerbe- und Haushaltsmüll. In der richtigen Mischung, hat der Müll den Heizwert von Braunkohle. Nun geht es in den 1.000 Grad heißen Brennkessel. Die Emissionsdaten und der Ablauf des Verbrennungsvorgangs werden in der Schaltwarte über Monitore überprüft und gesteuert.

Aus der Verbrennung wird Fernwärme

Beim Ausbrennen entstehen eine schwarzgraue "Schlacke" und heißes Rauchgas, das durch wassergefüllte Rohre strömt und Wasserdampf produziert. Dieser erhitzte Hochdruckdampf wird direkt ins Hamburger Fernwärmenetz eingespeist. Die Schlacke wird abgekühlt und gereinigt im Straßenbau verwendet. Das Rauchgas wird aufwändig von Schadstoffen gefiltert, sodass es die Anlage sauber über den Schornstein verlassen kann. Weitere Nebenprodukte sind Eisenschrott, Metalle wie Aluminium und Kupfer, oder Gips, der ebenfalls in der Bauindustrie eingesetzt wird.

Bioabfälle und Wertstoffe

Doch Restmüll ist nicht alles. Aus den Bioabfällen wird Gas und Blumenerde. Und die Wertstoffe aus dem gelben Sack werden getrennt, gesäubert und recycelt. Der Müll kehrt also als Fernwärme, Gas, Strom oder Kunststoffgegenstand in die Haushalte und als Tragschicht unter dem Asphalt zurück. Der Film aus der Reihe "Wie geht das?" zeigt den Weg, den der Hausmüll geht, und macht deutlich, wie viel Organisation nötig ist, um eine Großstadt wie Hamburg sauber zu halten.