Heimat ist... Opn' Dörp Diahren
Wo Großstadtmüde Wurzeln schlagen
Nur vom Landleben träumen? Das war Gero, Per, Sarah, Alexandra und vielen ihrer Nachbarn nicht genug. Aus Berlin, Hamburg, Stuttgart und Leipzig zogen sie aus der Stadt hinein in die Natur. Die Großstadtmüden haben im Wendland Wurzeln geschlagen. Der Ort Diahren ist ihr Zuhause, weitab von schnellem Internet, Autobahnen und moderner Infrastruktur.
Vor zehn Jahren war das Dorf fast leer
Noch vor zehn Jahren standen viele der alten Bauernhäuser im Dorf leer. Die Höfe waren für ein Leben von der Landwirtschaft zu klein geworden. Andere Jobs fehlten. Ein Umzug in die Städte war für viele Alteingesessene der letzte Ausweg.
Für die Zugezogenen ist das ein Glück. Die Häuser sind groß, günstig und die Möglichkeiten scheinbar grenzenlos. Mittlerweile leben wieder 60 Menschen, darunter 14 Kinder, in Diahren. Die Erwachsenen finden neue Möglichkeiten, Geld zu verdienen und züchten nebenbei Rinder, mästen Schweine, betreiben ein kollektives Sonntagscafé und veranstalten Konzerte: Sie stellen das Dorfleben auf den Kopf.
Unterschiedliche Lebenswelten
Die Alteingesessenen, die geblieben sind, bleiben meist auf Abstand, sehen dem Treiben aber wohlwollend zu. "Wie sähe das hier sonst aus?", fragt Kai Wiegreffe. Die Familie des Landwirts bewirtschaftet seit zehn Generationen den Diahrener Boden. "Ohne die Zugezogenen wäre das hier ein Geisterdorf." Und dennoch kann er sie nicht richtig verstehen, zu unterschiedlich sind die Lebenswelten.
Der Film geht der Frage nach, warum Diahren ein Dorf ist, in dem Menschen, die müde vom Leben in der Großstadt sind, gerne ihre Wurzeln schlagen und wie sie ihr alternatives Leben in der Provinz finanzieren. Er zeigt, dass man sich nicht verstehen muss, um sich zu mögen, und dass das Leben op´n Dörp vor allem eines ist: gesellig.
- Autoren: Vivien Pieper & Johannes Bünger