Juliusz ist über 91 Jahre, sitzt in seiner Plattenbauwohnung in den Masuren und träumt vom Sommer. Hier ist er nur ein alter Mann, den viele auf der Straße für einen Penner halten, weil seine Kleidung zerschlissen ist. Doch im Frühling, sobald er wieder die Kraft der Sonne spürt, macht er sich auf in sein Königreich. Denn Juliusz ist der König der Vagabunden in den polnischen Karpaten. Hier lebt er zurückgezogen am Ufer des Solinasees in einer selbstgebauten Hütte, nur mit dem Boot zu erreichen. Juliusz hat weder Strom, noch fließend Wasser, er lebt einfach und im Einklang mit der Natur.
Im Vergleich zu Juliusz ist sein Freund Krzysztof mit seinen 77 Jahren noch ein Jungspund. Als er 1981 vor den Repressionen des polnischen Staates in die entlegenen Karpaten floh, ahnte er noch nicht, dass er hier sein ganzes restliches Leben verbringen würde. Fernab jeder Zivilisation hat er sich ein Leben als Selbstversorger mit Pferden und Ferienhütten aufgebaut. Doch nun setzt das Alter ihm zu, Krzysztof tut alles, um in seiner geliebten Einöde bleiben zu können. "Wer hier leben will, muss arbeiten können", sagt er. Und in einem Altenheim kann sich die beiden wohl niemand vorstellen.

Filmlänge: 44 Minuten

Format: Reportage

Land/Jahr: DE 2021

Sender: MDR / arte

Sendeplatz: Mo 13.03, 19:30 Uhr

Regie: Vivien Pieper

Kamera: Agata Szymanska-Medina

Schnitt: Sören Schlotfeldt

Redaktion: Bettina Rudolph