"Der Wald steht schwarz und schweiget", schrieb 1779 Matthias Claudius. Vor 250 Jahren war der Wald in den meisten Ländern Europas noch gesund. Das ist vorbei Der Lebens-raum für unzählige Tier- und Pflanzenarten aber auch für die Menschen ist in Gefahr. Dabei brauchen wir ihn. Er liefert uns wertvolle Rohstoffe, speichert Wasser, sorgt für ein gutes Klima. Dürre und Hitze setzen den Bäumen zu, Schädlinge vermehren sich rasant, illegaler Einschlag füllt die Taschen krimineller Organisationen. Der Film "Die Waldretter" zeigt Überzeugungstäter, die alles dafür geben, ihre Wälder zu erhalten.
Die Natur weiß selbst, was ihr am besten tut - so lautet die These der Förster im Lübecker Stadtforst. Auf 10 Prozent ihrer Waldflächen haben sie deshalb schon 1992 aufgehört zu wirtschaften und überlassen den Wald sich selbst. Gemeinsam mit der Uni Kiel untersuchen sie nun, was passiert, wenn der Mensch nicht eingreift.
In Lappland kämpfen die Sami gegen die Abholzung durch die Papierindustrie. Der Rentier-züchter Jussa weiß wie wichtig der Wald für seine Tiere ist, die sich von den Flechten ernähren. Aber der Wald gehört nicht den Züchtern. Weltweit wächst der Bedarf an Papier und Karton - vor allem für den Onlinehandel. Dafür müssen immer mehr Bäume fallen, und das mit staatlicher Unterstützung. Es trifft jahrtausendealte Wälder. Sie sind die Lebensgrund-lage der Sami.
Im Zentralmassiv in Frankreich kämpft ein deutsch-französisches Paar für eine bessere Forstwirtschaft. In französischen Wäldern sind Kahlschlag und Monokultur gängige Praxis. Susanne und Pierre haben deshalb gemeinsam mit 130 Teilhabern Wälder gekauft - und bewirtschaften diese ökologisch. Holz ist wertvoll und weckt Begehrlichkeiten. In vielen waldreichen Gegenden Osteuropas ist illegaler Einschlag deshalb üblich. Korruption und Gewalt werden kaum verfolgt. Allein in Rumänien wurden im vergangenen Jahr sechs Förster ermordet. Johannes Zahnen vom WWF steckt viel Energie in den Kampf gegen den illegalen Holzeinschlag in den letzten Urwäldern Europas.
Filmlänge: 45 Minuten
Format: Reportage
Land/Jahr: DE 2020
Sender: WDR
Sendeplatz: Mi 29.10, 19:40 Uhr
Regie: Vivien Pieper & Johannes Bünger
Kamera: André Krüger / Dunja Engelbrecht
Ton: Michael Sladek
Schnitt: Sören Schlotfeldt
Redaktion: Barbara Schmitz