Łukasz Orlicki lebt den Traum vieler abenteuerlustiger Menschen: Der studierte Historiker ist hauptberuflich Entdecker und Mythenjäger in Polen. Legenden von Goldzügen, verschollenen
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Adachi Youichiro ist Kormoranfischer des Kaisers – in 18. Generation. Sobald die Sonne hinter den Bergen verschwindet, trifft er sich mit den
Wie abhängig ist der Westen von russischem Uran? Und welche Rolle spielt der russische Staatskonzern Rosatom bei der weltweiten Renaissance der Atomkraft?
Eine Arena, zwei Stiere und viele Männer, die begeistert grölen, wenn sich die Stiere im Kampf um ihr Territorium miteinander messen –
Łukasz Orlicki lebt den Traum vieler abenteuerlustiger Menschen: Der studierte Historiker ist hauptberuflich Entdecker und Mythenjäger in Polen. Legenden von Goldzügen, verschollenen Kunstschätzen, verborgene Tunnel und vergessene Minen gehören zu seinem Alltag. „Niederschlesien hat wirklich etwas Besonderes“, so Łukasz, „hier gibt es viele Geheimnisse, die oft mit dem Zweiten Weltkrieg zu tun haben“.
Sein wichtigster Begleiter ist Krzysztof Krzyżanowski. Tagsüber arbeitet er als Unternehmensberater, doch nach Feierabend wird auch er zum „Entdecker“. In der Redaktion des gleichnamigen Magazins ist er der Experte für Tunnel und Schächte: „Ich könnte vor dem Fernseher sitzen oder Rad fahren. Aber das, was ich mache, ist interessanter. Solche Orte zu finden macht Spaß!“
Die beiden sind überzeugt: Geschichte muss lebendig bleiben. Ihre Suche nach den wahren Elementen von Mythen und Legenden teilen sie auch in den sozialen Medien, um so vor allem junge Menschen für das Abenteuer Vergangenheit zu begeistern. Viele Hinweise, denen sie nachgehen, kommen auch von ihren Lesern, meist Hobby-Schatzsucher. Manchmal seien es nur Märchen, so Łukasz, aber oft ist es gerade ihr „Um-die-Ecke-Denken, das Türen zu Geheimnissen oder Rätseln öffnen kann“.
Der bisher größte Fund, mit dem Łukasz und sein Team sich auch über Polens Grenzen hinaus einen Namen gemacht haben: Die Grabstätten dreier Hochmeister des Deutschordens aus dem 14. Jahrhundert. Eine Sensation, der vielleicht schon bald eine weitere folgen könnte.
Ein Film von Tom Lienekampf und Vivien Pieper. Produziert von Autoren Pieper und Partner für MDR/Arte.
2025. Arte Re. 30 Minuten.
Kamera: André Krüger. Ton: Josefine Graninger. Schnitt: Sven Emme. Redaktion (MDR): Victoria Vorbröker und Bettina Rudolph.
Adachi Youichiro ist Kormoranfischer des Kaisers – in 18. Generation. Sobald die Sonne hinter den Bergen verschwindet, trifft er sich mit den anderen Fischern seines japanischen Heimatortes Oze am Ufer des Nagara-Flusses. Mit ihren traditionellen Booten gleiten sie im Feuerschein durch die Nacht – und schicken ihre Kormorane ins Wasser um den Ayu-Fisch zu fangen. Eine Technik, die sich in 1300 Jahren nicht verändert hat. Doch der Klimawandel macht es den Fischern schwer. Die Fische bleiben klein und werden weniger. Ob Sohn Toichiro das Handwerk übernehmen kann ist deshalb noch ungewiss.
Es ist August, 40 Grad, die Luft heiß und feucht. Seit Wochen hat es nicht geregnet und der Fluss führt wenig Wasser. Für Adachi Youichiro ein Grund zur Sorge. Seine Familie fischt seit 500 Jahren Ayu-Fische – und er ist einer von nur neun Kormoranfischern, die den japanischen Kaiser beliefern dürfen. Acht Mal im Jahr kommt ein Gesandter aus Tokio, um den Fang zu kontrollieren und in den Palast zu schicken. In zwei Tagen ist es wieder so weit. Doch bei dieser Hitze gibt es kaum Fisch. Seit Tagen fangen Adachis Kormorane bei ihren Touren nur eine Handvoll Ayu. Dem Kaiser einen so kleinen Fang zu präsentieren beschämt den Kormoranfischer. Die Nervosität steigt.
Um so wichtiger, dass es seinen Kormoranen gut geht. Sie sind Adachis wichtigste Mitarbeiter und brauchen viel Pflege. Krallen müssen gestutzt, Schnäbel geschliffen und ihr Pool gereinigt werden. Für ein Privatleben bleibt dem Fischer so kaum Zeit, dafür aber umso mehr fürs Grübeln. Das Handwerk wir seit jeher vom Vater an den Sohn weitergegeben. Aber will er seinen Sohn überhaupt mit diesem schweren Erbe belasten? Ist Sohn Toichiro dafür überhaupt bereit? Wird es in Zukunft überhaupt noch Fische im Nagara-Fluss geben? Oder wird die lange Familientradition mit Vater Adachi zu Ende gehen?
Ein Film von Tom Lienekampf und Vivien Pieper. Produziert von Autoren Pieper und Partner für hr/Arte.
2025. Arte Wunderwelten. 43 Minuten.
Kamera: André Krüger. Schnitt: Imke Koseck. Redaktion (hr): Bettina Oberhauser und Anke Schnackenberg. Redaktion (Arte): Sabine Brantus-Lauffer.
Wie abhängig ist der Westen von russischem Uran? Und welche Rolle spielt der russische Staatskonzern Rosatom bei der weltweiten Renaissance der Atomkraft? „Die Nuklearfalle“ nimmt das Publikum mit auf eine Recherche tief in die Einflusssphären Russlands. Von der norddeutschen Provinz geht es in amerikanische Uranminen, zum besetzten Atomkraftwerk Saporischschja in der Ukraine und auf eine russische AKW-Baustelle in der Türkei – zu politisch Verfolgten und Insidern des Systems Rosatom.
Ein Schiff auf dem Weg von Sankt Petersburg in die USA hat technische Probleme und muss den Hafen in Rostock anlaufen. Die Behörden entdecken Birkenholz an Bord – und Uran. Das Holz wird beschlagnahmt, das Uran allerdings tritt die Weiterreise an. Anders als Birkenholz fällt Uran nicht unter Sanktionen. Während der Westen versucht, sich bei Öl und Gas von Russland abzukoppeln, geht der Uranhandel weiter. Die staatliche russische Atomenergiebehörde Rosatom ist ein undurchsichtiges Geflecht von Tochterfirmen, das weltweit daran arbeiten, Monopole und damit Abhängigkeiten zu schaffen. Vor allem durch den Verkauf von Uran und Brennstäben – auch für westliche Atomkraftwerke. Sich aus dieser langfristigen Abhängigkeit zu befreien, scheint schwierig zu sein. Seit Beginn des Kriegs mit der Ukraine haben sich die Gewinne, die Rosatom im Ausland erwirtschaftet, verdoppelt. „Putin hat schnell gemerkt, dass er westliche Staaten mit Uran viel besser an sich binden kann als mit Gas und Öl“, sagt ein ehemaliger Rosatom-Mitarbeiter. „Die Nuklearfalle“ schaut sich das System Rosatom genauer an. Wie schafft der russische Präsident Wladimir Putin über die Atomenergie neue Abhängigkeiten? Ist Rosatom ein Instrument in der hybriden Kriegsführung gegen den Westen? Und warum machen EU-Staaten auch nach dem russischen Angriff auf die Ukraine immer noch Geschäfte mit dem Kreml? Rosatom – ein mächtiges Instrument in Putins Händen, das inzwischen auch der EU und der NATO gefährlich werden kann.
Ein Film von Johannes Bünger, Laura Schmitt und Vivien Pieper. Produziert von Autoren Pieper und Partner für MDR/Arte.
2024. Arte Thema. 89 Minuten.
Kamera: Johannes Bünger, Sven Emme und Tom Lienekampf. Schnitt: Sven Emme. Grafik und Animation: Sven Emme, Marc Wiebach und der 2SPOT Filmproduktion. Redaktion (MDR): Bettina Rudolph. Redaktion (Arte G.E.I.E): Philippe Muller. Mit Unterstützung von Ingolf Gritschneder.
Eine Arena, zwei Stiere und viele Männer, die begeistert grölen, wenn sich die Stiere im Kampf um ihr Territorium miteinander messen – das ist Korida, eine traditionelle Form des Stierkampfes auf dem Balkan. Sie erfährt vor allem in Bosnien-Herzegowina seit den Jugoslawien-Kriegen eine große Renaissance – ein archaisches Duell, das Menschen vereint, die in den Kriegen der 1990er Jahre gegeneinander gekämpft haben. Mittendrin: Mirjana Franković. Sie ist eine der wenigen Frauen in dieser von Männern dominierten Welt. Mit 15 kehrte sie aus Deutschland in die Heimat ihrer Eltern zurück. Seit 13 Jahren widmet sie ihr Leben der Korida. Doch der Weg in die Arena war alles andere als leicht. „Viele sagen, das sei nichts für Frauen.
Aber ich mache es aus Leidenschaft.“, erklärt sie entschlossen. Stier Rocky ist Mirjanas treuester Begleiter. Als er ein halbes Jahr alt war, hat ihn auf der Weide ein Achthundert-Kilo-Stier angegriffen und so schwer verletzt, dass Rocky fast gestorben wäre. Doch Mirjana hat ihn Monate lang gesund gepflegt. Das hat die beiden zusammengeschweißt. Dass Mirjana aus Rocky einen Kampfstier machen könnte, hat niemand geglaubt. Heute zählt er nach nur acht Kämpfen zu den Favoriten. Mit Rocky will Mirjana ihren Durchbruch als Stiertrainerin schaffen: auf einer der größten Koridas des Landes. Dort möchte sie vor tausenden von Zuschauern ihren männlichen Kollegen beweisen, dass sie und Rocky nicht nur mithalten, sondern gewinnen können.
Ein Film von Katrin Molnár und Vivien Pieper. Produziert von Autoren Pieper und Partner für MDR/Arte.
2024. Arte Re. 30 Minuten.
Kamera: André Krüger. Ton: Lucas Peuser. Schnitt: Imke Koseck. Redaktion (MDR): Ulrike Bihounek und Bettina Rudolph.